Dieser Artikel entstand für ein Experiment: Kann ich das was ich offline recht erfolgreich tue auch online? Ja. Ich kann. Und warum sollten diese Texte und Übungen nicht jedem zugänglich sein, wäre doch schade!

 

Herzlich Willkommen zum ersten Teil des Experiments: Ich freu mich, dass es endlich los geht und ich Dir erzählen kann, wie Supervision, Coaching und NLP nützlich sein kann für Menschen, die mit Menschen arbeiten, wie es zumindest für mich nützlich war und ist. Ich glaube, manche meiner Geschichten werden Dich zum Lächeln bringen und manche auch zum Nachdenken. Es ist gut, wenn Du mit ein bisschen Spaß und Augenzwinkern auf die Sache schauen kannst. Und um einen meiner Lehrer zu zitieren:

Nur wer über sich selbst lachen kann, kann sich selbst auch ernst nehmen

(hmm… Es könnte auch sein, dass er sagte: Nur wer sich selbst ernst nimmt, kann auch über sich lachen. Hat Beides was, findest Du nicht auch?)

In jeder Mail biete ich Dir eine Übung an – so dass Du das Experiment zu Deinem machen kannst und Du ausprobierst, auf welche Weise das was ich Dir erzähle nützlich ist für Dich.

Aber nun genug der Vorreden: Ich mag Dir erzählen, wie ich entdeckt habe, dass Supervision eine wirklich exzellente Möglichkeit ist, den beruflichen Alltag zu reflektieren und zu gestalten:

Ich hatte das Glück, schon im Studium mit Supervision in Kontakt zu kommen. Wobei das wirklich nur im Nachhinein ein Glück ist, denn dieser Prozess im 7. Semester meines Religionspädagogikstudiums war alles andere als gut. Der junge Supervisor hat da einiges an Porzellan zerschlagen, bei Einzelnen und in der gesamten Gruppe. Auch die Supervision in der Ausbildung zur Gemeindereferentin war eher systemstärkend als ermutigend. Aber ich wusste zumindest: Da gibt es ein Unterstützungssystem zur beruflichen Reflexion und Professionalisierung. Ich muss nicht immer alleine nachdenken und nach Wegen suchen, wie ich trotz widriger Umstände meinen Job gut machen kann.

In meiner NLP-Ausbildung war im Master-Kurs Supervision verpflichtend. Ein großer Teil Gruppensupervision und auch Einzelsupervision. Und da hab ich nicht nur entdeckt, was Supervision wirklich leisten kann – da kam es bei mir persönlich zu einem riesengroßen „Aha“-Erlebnis:

Ich weiß gar nicht mehr, was mein Anliegen war in dieser Sitzung. Kann mich auch kaum noch an die Methode erinnern, mit der die Supervisorin gearbeitet hatte. Wohl aber, dass da in mir eine Erinnerung erwacht ist. An eine eine Heldin meiner Kindheit: Pippi Langstrumpf.

 

Was nun genau Pippi Langstrumpf mit meinen beruflichen Sorgen zu tun hatte: Keine Ahnung. Aber mit ihr bekam auf einmal mein „Warum“ wieder Energie und Kraft.

Und: Ich bekam eine Idee davon, wie ich meinen Beruf als Religionslehrerin leben will. Eben nicht grau und passiv, brav und regelverliebt (ich bin doch nicht Annika!) sondern bunt und frech und lebendig. Etwas erleben, zweierlei Strümpfe tragen (das mach ich inzwischen nicht mehr, aber: „Gute Lehrer tragen bunte Socken“ – guckt mal genauer hin, wenn ihr mich das nächste Mal seht…) und sich einfach nicht schämen für das, was und wie man ist. Pippi ist die, die selbst entscheidet, was richtig ist und wann sie ins Bett gehen will. Sie kann sooooo viel und managt ihr Leben und egal was auch passiert: Sie lässt sich einfach nicht schimpfen für das, was sie tut. In dieser Unabhängigkeit findet sie immer die einfachen und sinnvollen Lösungen und pfeift auf das „so macht man das!“ Und was mir ja doch auch sehr sympathisch ist: Sie hat immer das letzte Wort. Außer, wenn sie beschließt, das eben nicht zu haben. Irgendwie das perfekte Rollenmodell für jemanden, der so groß geworden ist wie ich.

Wenn meine Eltern geahnt hätten, was sie damit anrichten werden, als sie mir diese Bücher zum Geburtstag, zu Weihnachten und zu Ostern schenkten, die Pippi-Langstrumpf-Bücher von Astrid Lindgren waren damit die ersten, die ich als Kind selbst gelesen habe, dann hätten sie sich später wohl ein bisschen weniger oft über mich gewundert… Dieses Mädchen hat sich mir tief in die neuronale Verschaltung geprägt (ha: das ist NLP im eigentlichen Sinn!) und ich sage einfach: Danke, Mama! Danke, Papa!

Auf dem Heimweg lief im Auto eine CD von Heinz Rudolf Kunze – und irgendwann bin ich bei der „Löwin“ hängen geblieben. Ich glaube ich habe dieses Lied dann gute 100 km lang in Dauerschleife gehört. Immer wieder mit der Textzeile:

„Endlich hab ich ein Lied, endlich blutet mein Holz, jeden Schlag meines Herzens empfang ich mit Stolz“.

Das war wirklich ein

„heißer Blitz, weißer Knall wie ein nie gehörtes Intervall, leiser Blick süß und scheu und alles neu.“

Ja! Auch sowas kann Supervision bewirken: Da finden Menschen zu sich, zu lang verschütteten Ressourcen und stehen dann da wie neu.

Ich biete Dir eine Übung an: Dein Moment of Excellence

Erinnere Dich an solche Momente! An Momente in Deinem Leben, in denen Du voll Stolz da gestanden hast, in denen Du Dich im Vollbesitz Deiner Fähigkeiten und Kräfte gespürt hast. Wo Du einfach, ohne wenn und aber, wusstest: Ich bin so richtig richtig!

Lade Dir das mp3 (rechte Maustaste – 19,5 MB!) auf Dein Smartphone und gehe eine Runde spazieren – Autofahren ist bei der Übung allerdings nicht sinnvoll!

Oder hör es direkt hier und mach es Dir gemütlich.

Du brauchst für diese Übung nur eine knappe viertel Stunde Zeit, in der Du ungestört diesem Moment of Excellence nachspüren kannst.

 

Und: Wie ging es Dir mit diesem Experiment? Wenn Du magst, schreib mir ein paar Zeilen!

In wenigen Tagen erhältst Du die nächste Mail und wirst dann von meiner „traumhaften Zeit im Whirlpool“ erfahren, etwas zum Thema Komfortzone lernen –  und Du kannst Dich auf eine neue Übung, ein neues Experiment für Dich freuen!

Heute habe ich noch drei Fragen an Dich:

  1. Was fällt Dir zum Begriff „Stolz“ ein? Ist das ein schöner Begriff für Dich oder hast Du mit ihm Schwierigkeiten?
  2. Welche Erfahrungen mit Supervision hast Du schon gemacht?
  3. Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie positiv waren Deine Erfahrungen mit Supervision & Coaching?

 

Jeden Schlag meines Herzens empfang ich mit Stolz

14 Gedanken zu „Jeden Schlag meines Herzens empfang ich mit Stolz

  • 20. März 2017 um 8:00
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    Einen wunderschönen guten Morgen! Ich mach hier mal den Anfang, damit ihr auch gleich seht, wohin ihr eure Kommentare schreiben könnt: Ich freu mich , von euch zu lesen!

    Antworten
    • 20. März 2017 um 20:36
      Permalink

      Liebe Heike
      Das war ein guter Start in den Tag, deine Mail und die Vorfreude auf deine Übung. Ich hab auch schon eine ganz klare Idee, wann ich meinen Kreis brauchen kann.
      Fachlich würde ich dir gerne sagen, dass an einigen Stellen mir nicht gleich klar war, in welcher Zeit ich grade bin. Das war v.a. da, wo es heisst: nimm wahr, was sich verändert hat. Da war ich auf einmal im heute.
      Stolz, das brauche ich dir nicht zu sagen, ist eine Todsünde. Und wir sprachen schon übers Eneagramm, auch dort ist es eine Lieblingssünde. Dieser Typ 2 ist in unseren Kreisen durchaus häufig.
      Ich selber finde Stolz ein unhandliches Thema: zuwenig ist schädlich aber zuviel auch. Und es gibt so viele Gesichter des Stolzes. Der Stolz auf meine Enkelin ist so ganz anders als der auf ein gelungenes Seminar.

      Ich freu mich schon auf deine nächste Botschaft. Habs gut, inmitten dem Chaos. Du weißt ja : Nur wer auf dem Chaos tanzt, kann einen lebendigen Stern gebären.

      Antworten
      • 21. März 2017 um 8:06
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        Grüß Dich, Bettina – schön von Dir zu hören, äh… zu lesen:

        Ich hab grad noch mal nachgeblättert… Da wird der Stolz als die Wurzelsünde der Zwei beschrieben… ich hätte ja eher gedacht, das wäre ein Thema für die Vierer 🙂
        Aber in dem Paradox macht das ja schon Sinn: „Die Selbstwahrnehmung der unerlösten ZWEI kann geradezu messianische Züge annehmen: ‚Ich bin liebevoller als ihr alle; meine Liebe wird die Welt retten. Ich werde dafür SORGEN, dass meine Liebe euch rettet. (…) Die problematische Seite dieser Haltung besteht darin, dass sie gerade durch ihre Zuwendung und Fürsorglichkeit andere manipulieren und abhängig machen'“ (Rohr/Ebert, Das Eneagramm, 71)

        Ich würde DAS für mich halt auch nicht Stolz nennen…

        Stolz ist gar nicht so objektbezogen für mich, i.S. eines „stolz sein auf etwas“. Es ist eher so ein tiefes „JA!“, ein einverstanden sein mit dem was war und ist und ich bin und ich war und was so sein wird…

        Ich wünsche Dir eine glückliche Stern-Geburt mit nicht allzu heftigen Wehen!

        Antworten
        • 21. März 2017 um 19:24
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          Liebe Bettina, ich hab heute noch ein bisschen nachgedacht – mir gefällt der Gedanke gut, die „Typen“ des Eneagramm als Innere Teile zu betrachten: Sie sind alle in mir – und manchmal, oder auch meistens, hat einer die Nase ganz weit vorne… Und die gibt es einfach so – archetypisch – und es gibt sie kultiviert – erlöst. Was meinst Du zu dieser Sichtweise? Grüße, Heike

          Antworten
          • 22. März 2017 um 7:19
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            Liebe Heika
            Als Focusingspezialistin bin ich für Teilearbeit immer zu haben. Die Sichtweise von dir passt daher wunderbar. Und schon fängt an, bei mir das innere Scannen: wo sind welche Typen als Teil meiner inneren Familie. ICh nehm das mal mit auf die Fahrt zur Arbeit.
            Schön, dieser Austausch, hab dank für diese Plattform
            Herzlich, schon im Arbeitsmodus
            Bettina

    • 20. März 2017 um 23:15
      Permalink

      Stolz – ich weiß auch nicht!

      Schön wenn es einen Grund gibt auf Etwas stolz zu sein! Muss man dafür nicht etwas geschafft haben, besonders gut gemacht haben?

      Ich höre immer mal wieder lobende Worte, die ich höre aber bevor ich stolz bin erst einmal relativere!

      Antworten
      • 21. März 2017 um 8:15
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        Kann man so machen 🙂 Guten Morgen, Susanne 🙂

        Und man kann es auch bewusst anders machen – zumindest als Experiment: Was passiert, wenn ich ein Kompliment annehme wie einen Blumenstrauß, ihn in eine besonders schöne Vase stelle und mich eine Woche lang daran freue?

        Zu einem Blumenstrauß sagt man im Normalfall ja auch nicht: „Ja, der ist schon schön – ist aber halt der Job von der Floristin, schöne Sträuße zu binden…“

        Die Vorstellung, so auf ein Blumengeschenk zu antworten, treibt mir gerade ein dickes Lachen ins Gesicht…
        Stell Dir mal vor, wie der Schenkende da reagieren würde… Und was, wenn das mit „lobenden Worten“ auch so wäre…

        In diesem Sinn wünsche ich Dir einen blumenreichen Tag!

        Antworten
        • 23. März 2017 um 18:30
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          WOW :-))
          So habe ich es noch nie gesehen…
          DANKE!!!

          Antworten
  • 21. März 2017 um 7:13
    Permalink

    Liebe Heike, es ist was interessantes passiert. Nachdem ich mühsam 2 „richtig richtig“ Erlebnisse aus den Erinnerungen ausgegraben habe, kamen plötzlich weitere und weitere…..
    Auf jeden Fall ist es eine nette Übung, auch zum gezielten und spannungsfreien Einschlafen geeignet…wie ich erfahren habe, daher schreibe ich meinen Kommentar erst heute um 7.00 Uhr :-).
    Ich freue mich auf mein “ In den Kreis treten“ tagsüber und bin neugierig auf die Wirkung. Und ob ich es halten kann, wenn es darauf ankommt.
    Wünsche einen guten Tag nach Bamberg.
    Monika

    Antworten
    • 21. März 2017 um 8:06
      Permalink

      Traumhafte Grüße zurück! Lass es Dir gut gehen – ich bin neugierig, was Du erzählen kannst!

      Antworten
  • 22. März 2017 um 8:37
    Permalink

    Hallo Heike,
    welch wunderbares Gefühl mal im „Stolz“ zu baden.
    Es sind ein paar ganz besonders großartige „Stolzerlebnisse“ aufgetaucht und auch kleinere Momente, wie zum Beispiel der Blick voller Stolz in meinen Garten, als ich ihn von altem Abgestorbenen befreit und bereitet hatte für den Frühling.
    Danke für’s Verankern!

    Antworten
    • 22. März 2017 um 9:07
      Permalink

      Gerne doch! Auch für den Frühling muss man das Land bereiten – das gefällt mir! Er kommt zwar ganz von alleine, aber um ihn zu sehen, muss man doch ein bisschen was machen…

      Antworten
  • 22. März 2017 um 11:11
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    Hallo Heike,
    ich fand es gerade so schön, Deine Stimme im Hintergrund zu hören. Es tat gut… 🙂
    anfangs hatte ich wirklich Mühe alle 3 Erlebnisse parat zu haben. Zwei Situationen kamen ziemlich schnell hervor und die dritte…? da passierte etwas Lustiges- es kleiner Dialog zwischen einer Aga und meiner Pippi 😉 Eine Aga: „ok, Anweisung ist Anweisung also grabe mal richtig nach, da wird sich sicher doch was finden…“ im Anschluss, gleich hinterher die Pippi: „hey, was soll das – (auch gerne: ach, scheiß drauf!) es ist doch eine ganz starke Situation da und eine etwas weniger starke poppt auch noch auf also passt! … am Ende gewann Pippi… und erst hinterher tauchte tatsächlich noch eine ganz tolle und stark Situation auf! DANKE Pippi!! 🙂

    Antworten
    • 22. März 2017 um 15:41
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      Sag Deiner Pippi doch liebe Grüße von mir – Sie ist toll!

      Antworten

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